Dienstag, 18. April 2017

Ist die Erde jetzt eigentlich Flach oder ein Globus?

Das Internet wird seit geraumer Zeit von einem interessanten Thema heimgesucht: Der von mir eigentlich immer als sinnlos herabgewürdigten Diskussion, ob wir auf einer flachen oder runden Erde leben. Ich erinnere mich, schon öfter mal den beleidigenden Gedanken geäußert zu haben: "Du glaubst wohl auch, dass die Erde eine Scheibe ist (haha)". Aber was musste ich feststellen? Die neuartige Diskussion, die seit ein paar Jahren stattfindet ist äußerst spannend. Die Argumentation der Flache-Erde-Fraktion ist keineswegs abwegig. Ich habe mir tatsächlich ein 10 Stunden andauerndes Youtube-Video angesehen, in dem das Buch von Eric Dubay "Die Flache Erde Verschwörung" vorgelesen wird. Dies ist auch der Autor, den ich von der Partei der Flachen Erde empfehlen möchte, beinahe alle anderen kommen sehr unglaubwürdig rüber. Aber Eric schaffte es, dass ich anfing, ihn ernst zu nehmen. So ernst wie ich jemanden halt nehmen kann, als hängengebliebener Psychedelika-Freak...


Was denke ich?

Ha, ich werde mich hüten, Partei zu ergreifen. Das liegt mir nicht so gut. Also ehrlich denke ich: Weder noch! Ich denke wir leben in einem schwer oder gar nicht erklärbaren multidimensionalen Universum und die materielle Umgebung tut sich jeden Tag nach dem Aufwachen von Neuem für uns auf. Man könnte sagen: Schöpfung geschieht jeden Tag aufs Neue. 
Ich habe die Erde, bzw. die Materielle Dimension, in der ich in diesem Körper anhafte, nie komplett gesehen und überschaut und kann daher nicht sagen, welche Form sie hat. Vielleicht gibt es ja auch nur jeweils den Teil, der Welt, den ich vor mir sehe und alles Andere ist bloße Wahrscheinlichkeit, beeinflusst von dem, was ich erwarte. Schwer zu sagen. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich denke, dass es gar nicht so wichtig ist, welche Form die Erde hat. Zumindest für mich nicht. Es ist interessant, doch bin ich schon lange nicht mehr nur hier unterwegs. Nachts beim Träumen und auch am Tage auf Psychedelika bin ich sehr gerne in anderen, geistigen Dimensionen. Zwar hat auch dieser Umstand nicht dazu geführt, dass ich irgendwie den Sinn meines Daseins verstanden hätte, doch ganz sicher hatte es den Effekt, dass ich meine materielle Umgebung nicht mehr so ernst nehme wie früher einmal. Ich bin gerne hier, doch nur so gerne, wie man, methaphorisch gesprochen, gerne Zuhause ist, wenn man viel herumreist. Die Heimat ist toll und man sehnt sich vielleicht danach, wenn man länger weg ist, doch weiß man, als Vielreisender, dass es noch mehr gibt, dass die Welt, bzw. das Universum riesig sind. Auch hier erlaube ich mir keine Aussage wie "unendlich", denn woher sollte ich so etwas wissen, als Mensch?

Mag sein, dass es für bestimmte Wesen sehr wichtig ist, welche Form die Erde angeblich haben soll, doch für mich ist es nur eines: Ein weiteres spannendes Thema, dass mich unterhält und mich von kosmischer Langeweile abhält.

Mittwoch, 22. März 2017

Gestaltenwandler

Schonmal was von diesen reptiloiden Wesen gehört, die angeblich ihre Erscheinungsform verändern können? Mal sehen sie aus wie die Menschen, als die sie sich tarnen und im nächsten Moment sieht man ihr wahres Gesicht. Es gibt relativ ausführliche Theorien darüber, doch darum soll es in diesem Beitrag nur rudimentär gehen.

Wenn jemand sein eigenes Leben gerade als langweilig und zu unspektakulär empfindet, dann kann es sein, dass er sich aus dieser Misere mit einer einfachen kleinen Handlung zu befreien vermag; der Einnahme einer hohen Dosis LSD oder eines gleichwertigen Psychedelikums bzw. Entheogens. 
Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, was ich von den Formwandler-Theorien halten soll, doch zwei Mal in meinem Leben, hat es sich bereits zugetragen, dass ich etwas in der Art erleben durfte. Es war jeweils, nachdem ich einiges an LSD genommen hatte, einmal davon in Kombination mit Psilocybinpilzen.
Ich weiß, dass an dieser Stelle der eine oder andere bereits abwinkt und sich denkt: Achso, Halluzinationen auf Drogen, das ist ja nichts Echtes...
Ich denke jedoch, dass der Begriff "Halluzination" eines der größten Unworte ist, die jemals kreiert wurden. Die Definition von Halluzination ist im weitesten Sinne: Etwas wahrnehmen, was nicht wirklich da ist. In dieser Definition wird meiner Ansicht nach der große Denkfehler des materialistischen Weltbildes offenbar, nämlich dass nur die Dinge "wirklich", also vorhanden sind, die ein Mensch durch seine Sinne in einem als Nüchternheit oder Normalbewusstsein definierten Zustand wahrnehmen kann. Ich persönlich denke, alles, was jemand wahrnimmt, ist auch wirklich vorhanden. Es gibt keine Halluzinationen.
Dieses Thema betrachte ich als äußerst kompliziert. Wenn nun jemand etwas wahrnimmt, z.B. so ein ungewöhnliches Phänomen wie Gestaltenwandlung und alle anderen sehen es nicht, dann ist es für die, die es nicht wahrnehmen natürlich zunächst unglaubwürdig. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir uns nicht alle auf der exakt selben wahrnehmungsebene befinden. Unsere menschlichen Gehirne funktionieren wie Maschinen, die durch ein bestimmtes Neurotransmittergleichgewicht eine bestimmte wahrnehmungsebene eröffnen. Gewissermaßen werden wir von unserem Gehirn in dieser Ebene gehalten, unter gewöhnlichen Bedingungen. Bringt man aber nun dieses Gleichgewicht durcheinander, sei es durch Meditation oder eben mit einer LSD-Einnahme, dann verschiebt sich die Ebene. Wieso sollten die dann wahrgenommenen Dinge unechter sein als diejenigen, die man mit der vorangegangenen Neurotransmitter-Konfiguration wahrgenommen hat? Mir kommt es jedenfalls nicht so vor. Wir nehmen eben, um in dieser Realität agieren zu können, nur einen Teil dessen wahr, was "da draußen" so alles ist.
Ich für meinen Teil denke sogar soweit, dass unser Gehirn die Energien, die uns umgeben, derart filtert und komprimiert, dass auf irgendeine mir unverständliche Weise das geistige Universum greifbar, sprich, überhaupt erst zu Materie wird; eine niedriger schwingende und damit feste Umwelt entsteht, unsere materielle Umgebung. Wir, der Geist, der im Körper "festgehalten" wird, erleben so die eigentlich unstetige, sich ständig im Wandel befindliche geistige Welt als eine Konstante, in der dann gewisse physikalische Gesetze gelten. Hebt man also, wie schon erwähnt, die gewöhnliche Funktion der Filtermaschine Gehirn auf, dann nimmt man die Welt teilweise oder manchmal auch ganz wieder als das wahr, was sie im Wesentlichen ist: Sich ununterbrochen wandelnder Geist. Ähnlich wie man es Nachts beim Träumen erlebt; denn auch da unterbricht das Gehirn seine Arbeit und die Welt wird wieder geistig.

Dies nur als Vorwort, jetzt gehts ans Eingemachte ;)

Erlebnis 1: Der Jesus-Teufel

Zu der Zeit, als ich das Folgende erlebte, hatte ich zwar schon einiges an LSD-Erfahrung, doch ich war von erwähnenswerten Unerklärbarkeiten bis dato verschont geblieben. Dies änderte sich, nachdem ich auf einer großen Party mehrere LSD Trips, ich glaube es waren dreieinhalb und eine Handvoll hawaiianische Zauberpilze einnahm. Es ist viele Jahre her und ich erinnere mich hauptsächlich an das Schlüsselerlebnis. Der (unbekannte) Typ, der mir die Pilze geschenkt und mich dabei gefragt hatte, wo ich denn heute noch hin will (im Sinne von: Übertreibst du es nicht ein wenig?), saß mir irgendwann im Gang vor den Toiletten gegenüber. Dort waren zwei Stühle und wir sahen wohl aus, wie die Klomänner. Naja, das nur zum Set...
Als ich Augenkontakt mit ihm herstellte, war es auf einmal so, als würde mein Blick von einer unbekannten Kraft auf seine Augen fixiert werden. Dann begann es: Sein Gesicht fing an sich zu verändern. Ich hatte ja immer diese Phrase im Kopf, von wegen auf LSD sieht man rosa Elefanten. Das konnte ich nie ernst nehmen. Bis zu diesem Augenblick. Er wechselte die Gesichter und sie waren unglaublich detailliert zu erkennen. Sie sahen aus, na, ein bißchen wie Karikaturen. Sein Gesicht wurde zu einer dämonischen Teufelsfratze, mit Hörnern, so wie man sich den Klischee-Teufel vorstellt. Im nächsten Moment wandelte es sich zu einem frommen Jesus-Gesicht und er bekam eine sehr heilige Ausstrahlung. Diese beiden Gesichter wechselten sich ab. Ich war baff und sowieso sprachlos. Ich glaube, ich staunte ihn an, wie ein kleines Kind seine Weihnachtsgeschenke. Bemerkenswert war, dass alle anderen Leute, die vorbei liefen, normal aussahen. Als die Kraft, die meine Augen wie magnetisch in die meines Gegenübers zog, nachließ, bekam er seine gewöhnliche Gestalt zurück. Den restlichen Trip über versuchte ich vergeblich, das Gesehene zu verarbeiten.

Erlebnis 2: Viele Gesichter und ein Dämon

Das zweite Mal, dass ich dergleichen erlebte ist erst 6 Monate her und ich habe es noch sehr deutlich vor Augen.
Wieder war das Set eine Party mit vielen Leuten, wieder befand ich mich auf einem starken LSD-Trip. Ich hatte zuvor einige interessante Wahrnehmungen gehabt, auf die ich hier aber nun nicht eingehen möchte.
Irgendwann, ich stand gerade planlos herum, viele Menschen liefen vorbei, da kam eine Bekannte und wollte mich begrüßen. Ich glaube, sie sagte hallo aber ich konnte vor lauter LSD gar nicht sprechen und so schaute ich sie nur an. Dann geschah es wieder, diese magnetische Kraft fixierte meinen Blick in ihre Augen. Und sofort begann ihr Gesicht sich zu verändern. Diesmal war es anders, es wechselten sich viele menschliche Gesichter ab, die genauso deutlich zu erkennen waren wie damals das Jesus- und Teufelsgesicht und es waren definitiv andere Gesichter, als das "Ausgangsgesicht". Die Gesichter wechselten sich gefühlt im Sekundentakt ab oder schneller und am Schluss erschien eine Dämonenartige Fratze mit spitzen Zähnen, die mich durchdringend ansah, eine unglaubliche Energie oder Macht ausstrahlte und auch länger zu sehen war, als die vorangegangenen Gesichter. Dann löste sich mein Blick von ihren Augen, sie bekam ihre alte Gestalt zurück und in diesem Moment sah ich eine Art Licht- oder Energieerscheinung in sie und ich glaube auch in andere Menschen gleichzeitig einfahren, die mir gewissermaßen Telepathisch mitteilte: "Ich kontrolliere das alles." Dann ging die Bekannte und ich stand noch eine Weile fassungslos da.


Das waren meine derartigen Erlebnisse, es hilft mir sehr, es aufzuschreiben, um es irgendwie nachvollziehen und verarbeiten zu können. Den Jesus-Teufel-Typ sah ich nie wieder, mit der Bekannten konnte ich mich kurz darüber austauschen: Sie hat mich normal wahrgenommen und von ihrer eigenen Formwandlung nichts bemerkt. Aus ihrer Sicht standen wir uns nur wortlos Gegenüber und hatten Blickkontakt. Ich schließe es aber natürlich nicht ganz aus, dass sie irgendein mystisches Wesen ist und es mir nicht sagen darf, wegen eines Eides den sie bei irgendeinem intergalaktischen Verein abgelegt hat ;-)

So, ich verliere gerade die Lust zu schreiben, ähm... bis Bald dann :)

Dienstag, 14. März 2017

Indienreise, Teil 17 - Die Portugiesische Kanadierin

Es ist ja eine weit verbreitete Annahme, dass jemand, der gerade Heroin genommen hat, allerhöchstens noch wie ein Zombie herumwankt, wenn überhaupt. Nicht so, wenn man die Dosis richtig wählt. Solange man von Heroin nicht körperlich abhängig ist, gilt: Weniger ist mehr. Eine eher geringe, dennoch ausreichend wirksame Dosis versetzt den Konsumenten in einen extrem euphorischen Zustand, voller Energie und Tatendrang und mit zwar weniger Empathie, doch recht großer Kontaktfreude.
So eine Dosis erwische ich an diesem Tag mehr oder weniger zufällig, denn ich lasse Vorsicht walten und nehme nur sehr wenig von dem Pulver mit unbekanntem Reinheitsgrad. Sofern man von "Vorsicht walten lassen" sprechen kann, wenn man sich in einem fremden Land von völlig Fremden irgendein Pulver in die Nase zieht!
So bin ich also irgendwie angetan von "Bodis" Idee, jetzt Mädchen ansprechen zu gehn. Er möchte aber gerne erst Whisky oder irgendeinen Alkohol trinken. Ja gut. Jedem sein Mutmacher!
Alkohol, sofern es sich nicht um Bier handelt, kauft man in Indien in speziellen Läden. In manchen heiligen Regionen gibt es auch gar keinen Alkohol zu kaufen, zum Beispiel in Rishikesh.
Ich kaufe Bodi einen Schnapps und ich selbst hole mir ein Kingfisher in einem anderen Laden. 
Bei über 40° ziehe ich mir Mittags, in der heiligsten Stadt des Landes, mit ein paar Alkoholiker-Indern in einer schattigen Gasse ein Bier rein und komme mir dabei wesentlich blöder vor, als vorher, wo ich so schön unauffällig berauscht war.

Dann ziehen wir los. Ein guter Ort zum Leute kennenlernen sind die Stufen, direkt vor meinem Guesthouse. Mein Zimmer ist nur wenige Meter entfernt und so fühlt es sich an, als wären die breiten Treppen, die runter zum Ganges führen, so etwas wie meine Terrasse, auf der ich ganz viel Besuch habe.



Dann kommt ein schönes Mädchen, und nicht nur Bodi hat sie bemerkt. Er fordert mich mit Kopfbewegungen auf, etwas zu unternehmen. Also fasse ich kurz meinen Mut zusammen und wenige Augenblicke später bin ich in ein sehr nettes Gespräch verwickelt. Sie kommt aus Kanada und ist Portugiesin. Oder umgekehrt? Es dauert jedenfalls nicht lange und Bodi sitzt neben uns und bringt sich ab und zu ein. Und wie wir da so sitzen und uns nett unterhalten, wird mir ganz anders, wenn ich daran denke, dass Bodi im Grunde genommen gar kein Interesse an dem Charakter unserer neuen Bekannten hat, sondern sie halt nur ficken will. Seine Beiträge zum Gespräch zielen auch nur darauf ab, der Kanada-Portugiesin schnell ein super-cheap Hotelzimmer zu besorgen, denn sie hat noch keine Unterkunft.
Sie lässt sich aber darauf ein, mit uns zu gehen und sich vom Ortskundigen Bodi ein gutes Zimmer organisieren zu lassen.


Vielleicht hat Bodi bereits an dieser Stelle erwartet, dass ich mich nun, nachdem ich meinen Pflichtteil erfüllt habe, von den beiden entferne. Doch ich genieße die Unterhaltung mit ihr und mache mir außerdem gar keine Gedanken über Bodis wünsche, schließlich haben wir ja keinen Vertrag abgeschlossen. So sollte es also anders kommen, als er es sich wohl Anfangs gedacht hat.

Das Zimmer, das Bodi organisiert, gefällt der portugiesischen Kanadierin sofort und auch ich überlege kurz, ob dieses Hotel nicht viel cooler ist als meins. Doch es liegt nicht am Ganges, sondern ist versteckt in den Gassen, in denen man sich immer verläuft. Aber es hat eine tolle Dachterrasse. Dort chillen wir und später in ihrem neuen Zimmer. Wir reden die ganze Zeit und jonglieren später mit ein paar Bällen, die sie dabei hat. Bodi denkt sich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich: Diese verdammten Hippies.
Er jongliert auch nicht mit, sondern liegt nur erwartungsvoll auf dem Bett rum oder ist genervt. Wir zwei, ich und die Portugiesin sind es aber auch, die hier einen sozialen Kontakt zelebrieren und wenn ich jetzt gehen würde, wie schade wäre es um die schöne Zeit, die ich gerade genieße. Und was würde dann in diesem Zimmer geschehen?
Schießlich ist es Bodi, der geht. Er wünscht uns noch ne schöne Zeit und sagt auf Wiedersehen.

Normalerweise ist es irgendwie klar, was in einer solchen Situation als nächstes folgt. Die Kanadaportugiesin ist aber irgendwann sichtbar irritiert, als von mir nicht im geringsten auch nur Andeutungen auf Körperlichkeit gemacht werden. Ja ja, das ist auch so eine Nebenwirkung von Opiaten. Ich genieße in diesem Zustand rein geistigen Austausch und dann schlafe ich irgendwann sogar einfach ein.

Als ich aufwache, liegen wir nebeneinander im Bett. Meine Anwesenheit schien sie nicht gestört zu haben und auch immer noch nicht zu stören und wir gehen erstmal auf die Dachterrasse, um den neuen Tag zu begrüßen. Später laufen wir an den Ghats entlang, trinken einen Chai und es ist eigentlich sehr schön. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mich loswerden möchte, sondern im Gegenteil.
Doch zu diesem Zeitpunkt halte ich bereits den blutigen Stift in der Hand, mit dem man beim Leibhaftigen höchstpersönlich den Vertrag zur Abtretung der eigenen Seele unterzeichnet und so wird mir diese angenehme Zweisamkeit verwehrt. Ich muss zurück in mein Guesthouse, um ein ungutes Gefühl zu vertreiben, das mich davon abhält, mich auf die Gegenwart einzulassen. So schade es ist, verabschieden wir uns am Chaistand und gehen zunächst getrennte Wege.

Was ist der Sinn des Lebens?

Letztens saß ich des Abends so in meinem Zimmer und langweilte mich ordentlich. Ich hatte schon sämtliche Löcher, die man in die Luft starren kann, in die Luft gestarrt und überlegte verzweifelt, was ich noch tun könnte. Dann kam ich irgendwie auf die Frage, hey, was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Ich hatte die Frage noch nicht zuende gedacht, da kam zum Fenster ein kleiner Kobold hereingesprungen. Ich wohne im vierten Stock! Erschrocken fuhr ich hoch und dachte mir, hui, was geht denn jetzt ab. 
Dem Kobold musste ich nichts erklären, er sah mich kurz an, mit ernster Visage und sagte: "So, IndiGo, du langweilst dich also und würdest gerne den Sinn des Lebens erfahren?" Er seufzte laut. Wie oft musste er solch ein Szenario schon vorgefunden haben; einen Menschen, der nichts mit sich anzufangen weiß, aber die großen Fragen des Lebens geklärt haben möchte.
"Nun denn", sagte der Kobold weiter und kruschtelte kurz in seinem Lederbeutel. "Probier es doch mal hiermit!" Er reichte mir einen merkwürdigen Gegenstand.  
Wie gerne würde ich diesen Gegenstand beschreiben, doch glaub mir, selbst, fügte man alle Sprachen der Welt zu einer einzigen zusammen, so würde der daraus entstandene Wortschatz nicht ausreichen, um diesen Gegenstand auch nur grob zu umschreiben. Es war das Ding überhaupt.
Ich sagte zu dem Kobold: "Hey cool! Was macht das?" Der Kobold sah mich mit großen Augen an und schien nicht verstanden zu haben. Ich wiederholte meine Frage: "Wieviel kostet das, was kriegst du von mir?"
Da Sprang der kleine Kobold wild auf und verpasste mir eine Ohrfeige, dass ich drei Schritte zurück stolperte. Im selben Zug schwang er seinen Beutel auf den Rücken, sprang aus dem Fenster und war so schnell in der Dunkelheit verschwunden, wie er gekommen war.  
Da stand ich also wieder allein mit diesem Ding in der Hand und überlegte, wie man es wohl benutzt. 
Leider habe ich es bis jetzt nicht herausgefunden und wenn du gedacht hast, in diesem Text könntest du näheres über den Sinn des Lebens erfahren, dann war das natürlich ein Trugschluss.

Montag, 13. März 2017

Indienreise, Teil 16 - Ich Opfer meiner Gier oder: endgültiger Drogentourismus

Es ist, wie bereits erwähnt, sehr heiß in Varanasi, doch das wird bald zu einer hintergründigen Sache. Denn ich bemerke, wie ich so leichtfüßig - endlich ohne Rucksack - herumstreunere, dass Varanasi eine tolle und spannende Stadt ist. Da gibt es diese breiten Treppenstufen, die in den Ganges hineinführen und sich an dessen Ufer kilometerweit erstrecken. Am anderen Ufer des Ganges ist augenscheinlich nur Wüste, die Stadt hat es sich auf nur einer Seite des Flusses gemütlich gemacht. Es führen, zumindest in diesem Teil Varanasis, des historischen Teils, auch keine Brücken nach "drüben". Dort ist Niemandsland. 
Auf meiner Seite vom Ganges kann ich mich jedoch an einer verspielten Architektur erfreuen, teilweise sind die Gebäude schief und ein kleiner Turm sieht aus, als würde er gleich ins Wasser kippen. Alte Gemäuer vermischen sich mit unattraktiven, neueren Gebäuden. Hinter der ersten Häuserreihe oberhalb der großen Stufen beginnt ein Labyrinth aus engen Gassen, in dem man sich ziemlich sicher verläuft, bei den ersten Malen. Woran soll man sich auch orientieren? An den abgemagerten Kühen und Hunden, die sich hier teilweise zum Sterben zurückziehen? Vielleicht an den Gerüchen oder den bunten Farben? 

 
 Na jedenfalls lande ich auf meiner Erkundungstour irgendwann in diesen Gassen und es dauert nicht besonders lange, bis ich zwei junge Inder treffe, die mich durch dieses Wirrwarr sicher geleiten - und die noch etwas anderes für mich tun.
Wir kommen natürlich ins Gespräch, weil sie mir Haschisch anbieten. Schnell ist geklärt, womit sie mir dienen können und sie manövrieren uns zielsicher zu einem nicht weit entfernten Geschäft, in dem es hauptsächlich Tücher zu kaufen gibt. Hier stellen sie mir einen älteren Mann vor, den Tuchhändler, der mir auf der Stufe vor seinem Geschäft erstmal freundlich Chai serviert. Die beiden jungen informieren ihn, dass ich nicht wegen der Tücher gekommen bin und wir verziehen uns alle ins innere des Ladens.
Wir unterhalten uns kurz, natürlich werden mir auch Schals, Sarongs und wie das alles heißt angeboten, doch ich weiß genau was ich will und werde mein Geld an diesem Tag für nichts anderes ausgeben.
Der Händler verschwindet hinter ein paar Tücherstapeln in einer unübersichtlichen Ecke dieses Raumes und wühlt dort eine Weile rum. Dann kommt er wieder hervor und hat in einem Papierbriefchen, wie er sagt: "Heroine from Afghanistan".
Ich schaue es mir an. Es sieht ganz anders aus, als das Zeug, das ich in Delhi gekauft habe. Dieses hier ist hellgrau bis Beigefarben und hat die Konsistenz von Mehl. Sehr gerne darf ich es probieren. Es brennt kaum und schmeckt in der Nase ähnlich wie das Heroin, dass man in Deutschland/Europa für gewöhnlich auf der Straße bekommt. Für 1500,- Rupees gehört ein Gramm davon mir.

Die beiden jüngeren freuen sich sehr über das "business", der ältere ist da etwas gelassener und routinierter. Die zwei sagen mir, dass ich mich bitte an sie wenden soll, wenn ich etwas brauche, ich verabschiede mich und es sollte auch nicht das letzte Mal sein, dass ich sie sah.

Später treffe ich... ach jetzt habe ich den Namen vergessen. Nennen wir ihn einfach Bodi. So ähnlich hieß er auch, vielleicht fällt es mir noch ein. Man denkt ja immer so, die Leute die in einem heißen Land wie Indien leben, sind an die Hitze gewohnt. Doch das erste was "Bodi" macht, nachdem er mich angesprochen hat, ist sich über die Hitze zu beschweren. "Its so fucking hot!"
Er will kein Geld von mir und mir auch nichts andrehen. Er ist auch kein Mitglied einer Company. Dieser junge Mann interessiert sich für Mädchen, er sagt ganz deutlich, was er will: "I just want to fuck!"
Er ist der Ansicht, dass ich als Europäer eher ins Gespräch mit den Touristinnen kommen könnte, für die er sich interessiert. Ob ich ihm da nicht irgendwie helfen könne. Na gut, meinetwegen. Versuchen wirs mal...

Sonntag, 12. März 2017

Indienreise, Teil 15 - Next stop: Varanasi

Haha, oh man, nach über 4 Jahren folgt nun der nächste Teil des Indienreiseberichts. Wie kann man nur so lange brauchen... Ich sollte mich mit dem Verschriftlichen der restlichen Reise lieber beeilen, wer weiß, wann die Erinnerung aussetzt oder gar verfälscht wird. Doch keine Sorge, an den Varanasi-Aufenthalt erinnere ich mich sehr deutlich, so folgt nun ein weiterer, authentischer Tatsachenbericht auch wenn ich manchmal nicht glauben kann, dass ich manche der beschriebenen Dinge tatsächlich getan habe.

Wie ein aufmerksamer Leser an dieser Stelle jedoch beanstanden würde, befinde ich mich ja noch in New-Delhi und habe gerade Heroin geschnupft. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass dies der erste Tag einer kleinen Beziehung mit der Schlafmohnentität sein sollte, ich hätte es aber ahnen können. Doch es gibt nunmal keinen Gedankenloseren Zustand als den nach einer Heroineinnahme und so wandele ich an diesem Nachmittag wie gefesselt an die Gegenwart umher, Morgen und Gestern sind nur noch wage Wahrscheinlichkeiten.
Ich treffe dann zu meiner Freude zufällig nochmal die Bekannte aus der Heimat, wir trinken natürlich erstmal Chai und dann zeigt sie mir das günstige Hotel. Für 150 Rupees bekomme ich hier ein Zimmer. Am Abend zieht sie weiter, ich bleibe und habe mir im Verlauf des Tages ebenfalls ein Ticket zur Weiterfahrt besorgt, für den nächsten Tag, nach Varanasi.


Varanasi ist seit, ich glaube, 3000 Jahren durchgehend bewohnt und nicht nur dieser Umstand zieht mich wie magisch an, sondern auch die Tatsache, dass dies für Hindus eine heilige Stadt ist, wo man gerne verstorbene Angehörige verbrennt und die Asche in den Ganges schüttet.
Mittlerweile ist es Mitte April und als ich in Varanasi aus dem Zug aussteige, kommt mir warme Luft entgegen, so als hätte ich eben die Tür eines geheizten Ofens geöffnet. Im ersten Moment bekomme ich Bedenken, ob die Hitze für mich überhaupt erträglich ist. Vielleicht würde ich ja in den nächsten paar Minuten einfach verglühen und ein Inder würde den von mir übriggebliebenen Rest Asche in den Ganges kehren?

Doch anscheinend kann man sich auch an diese Hitze gewöhnen. Ich laufe vorsichtig, wenn ich kein Schatten spendenes Dach über mir habe, weil ich tatsächlich Angst um meine Kreislauffunktion habe. 
Vom Bahnhof aus habe ich mich in die Altstadt fahren lassen, hier, an den sogenannten Ghats, laufe ich am Ganges entlang, beschaue eher lustlos die Architektur und suche ein Guesthouse. Ich bin unausgeschlafen, im Zug hatte ich nur einen wenig erholsamen Schlaf, zudem macht sich eine nachwirkung des Heroins breit, nämlich eine innere Unruhe, die nicht ganz leicht auszuhalten ist.

In einem schönen Guesthouse mit Ganges-Blick beziehe ich ein kleines Zimmer, wieder für 150 Rupees, und lege mir, sobald ich allein in meinem Zimmerchen bin, eine weitere Nase von dem weißen Heroin. Dann ist die Unruhe verflogen, Tatendrang kommt auf, und ebenso ist eine Grenze überschritten, die man bei Heroin nicht überschreiten sollte; nämlich die Nachwirkungen des vorangegangenen Konsums mit einer weiteren Dosis zu beseitigen.

Sehr schnell lullt mich der Mohngeist ein, verspricht mir süßestes Erleben der Wirklichkeit, wenn ich mich nur regelmäßig blicken lasse. Es fließen Gedanken in meinen Geist ein, die wie fremd erscheinen, doch mein Denken zu übernehmen wissen: Du musst dir mehr Heroin besorgen, dein gegenwärtiger Vorrat reicht nicht ewig!
So wird also mein erster Erkundungstrip durch Varanasi gleichzeitig auch eine Suche nach neuem Heroin und der Teufel, der all mein Treiben natürlich genüßlich beobachtet hat, weiß auch, welche Charaktere er nun ins Spiel bringen muss...

Ein gerechtes Urteil eines weisen Mannes

Es war einmal eine perfekt dosierte LSD-Pappe. Und wie es so ist, im Universum, tritt immer dann, wenn etwas eigentlich gut sein könnte, eine gegensätzliche Kraft auf, die für das universelle Gleichgewicht sorgt. So ereignete sich, in einem fernen und wilden
Land, vor einer gefühlten Ewigkeit folgendes: Zwei Frauen gerieten in Streit darüber, welche von ihnen die rechtmäßige Besitzerin der perfekt dosierten Pappe sei. Jede behauptete steif und fest, dass sie es sei und so rissen sie sich die Pappe in einem heftigen Hin-und-Her gegenseitig
immer wieder aus den Händen und großer Streit legte sich wie ein dunkler, nebliger Schleier über das Land.
Schließlich brachten die Schaulustigen, die das Gezicke nicht mehr ertragen konnten, die Frauen vor den weisen, gerechten König des Landes. Dieser hörte beide Frauen geduldig an. "Ich bin die Besitzerin dieses Trips!" sagte die eine, "Nein, er gehört mir!" fuhr die andere zurück.
So stritten sich die Frauen eine Weile vor dem König und eine jede beharrte darauf, dass es ihre Pappe war.
Der König überlegte und dann hatte er eine Idee. "Nun", sprach er schließlich, "wir wollen herausfinden, wem denn dieser LSD-Trip tatsächlich gehört!" Er nahm den Trip an sich und die Frauen folgten ihrem angeblichen Besitzgut argwöhnisch mit dem Blick.
Da sagte der König: "So will ich also nun, um Gerechtigkeit walten zu lassen, diesen Trip in zwei gleichgroße Hälften reißen. Auf dass dieser sinnlose Streit ein Ende finde!" Er betrachtete die beiden Frauen aufmerksam.
Die eine sagte: "Gut, so soll es sein, dann habe ich wenigstens die Hälfte von meinem Trip. Besser als gar nichts."
Die andere aber geriet völlig aus der Fassung, die Tränen standen ihr in den Augen und sie schrie hysterisch: "Nein, um Gottes Willen, König! Das ist ein perfekt dosierter LSD-Trip, so einen findet man kein zweites Mal! Ich flehe sie an, reißen sie ihn nicht entzwei!"
Sie sank in sich zusammen und schluchzte. Dann sah sie wieder auf und fuhr etwas gefasster fort: "Ich ergebe mich meinem Schicksal. So soll meine Widersacherin den ganzen Trip bekommen, aber dass er bloß nur nicht geteilt werde..."
Dem König legte sich ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen. Er nahm den Trip und gab ihn der Frau, die zuletzt gesprochen hatte. "Du bist die rechtmäßige Eigentümerin. Niemand, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und einer perfekt dosierten LSD-Pappe würde deren Teilung zulassen. Zieh du ins Land und genieße deine bunte Reise!"

Donnerstag, 5. November 2015

Gibt es "gut" und "böse" jenseits des menschlichen Verstandes?

Ich habe mal eine Weile Philosophie studiert. Zügig habe ich es aber wieder sein lassen, denn: Ich wollte selbst philosophieren. Ich hielt es nicht aus, mich ausschließlich mit den Gedankenkonstrukten anderer Menschen aus oft fernen Zeiten auseinander zu setzen. Ich möchte selbst Philosoph sein und nicht nur Philosophen-Kenner, zu welchem mich ein Studium der Philosophie zweifelsfrei gemacht hätte. Nicht auszuhalten fände ich es, wenn ich in einem Gespräch über Gott und die Welt anfinge, andere zu zitieren. "Aber Aristoteles hat gesagt...", "Plato(n) sagt dazu..." Glänzt man in einer Diskussion, wenn man sich am hübschesten mit fremden Federn schmücken kann? Wie viel befriedigender ist es, ganz eigene Gedankenergüße hervorbringen zu können, möglichst unbeeinflusst; auch wenn ich schon oft feststellen musste, dass Menschen, zumeist Philosophen, immer wieder ähnliches denken und von sich geben. Vielleicht ist auch alles Denkbare schon gedacht worden, wer weiß? ;) Ich gebe mir dennoch größte Mühe, selbst zu denken, und sollte es meine Gedanken schonmal irgendwo in ähnlicher Form gegeben haben (wovon eigentlich auszugehen ist) so bitte ich all jene Philosophen-Kenner, mich mit Verweis auf Seite und Zeile irgendeines Machwerks aus der Vergangenheit darauf aufmerksam zu machen und mir vielleicht eine bunte Feder ins Haar zu stecken.


Ich habe mal von einer Eva gehört, die mit einem harmlosen Biss in einen Apfel recht haarsträubende Ereignisse ausgelöst haben soll. Ja ja, ihr wisst alle bescheid. Und Adam tat es ihr gleich, denn Verführen, das kann die Eva gut und sich verführen lassen , ist Adams Metier. Aber was genau soll das heißen: Die Erkenntnis vom Guten und vom Bösen?
Schon oft habe ich darüber nachgedacht und ich komme bis heute zu keinem Schluss. Es war ein gewisser Charles Manson, der mich vor einigen Jahren inspiriert hat, darüber nachzudenken, ob es gut und böse überhaupt gibt?! Eben nicht behauptet dieser Mann, der seit einigen Jahrzehnten im Gefängnis sitzt, obwohl er, wie er bis heute standfest behauptet, nichts böses getan hat. Weil es das ja gar nicht gibt...

Ich versuche nun, dieser Überlegung zu folgen.

Was ist böse überhaupt. Die Story von Adam und Eva bringt mich in dieser Frage nicht weiter, ich lese immer nur, sie hätten diese Erkenntnis gehabt. Aber was haben sie denn nun erkannt?
Für mich ist "böse" unter Anderem das Ausüben körperlicher oder psychischer Gewalt, im Bewusstsein, dass sie ausgeübt wird und oftmals ohne einen "Sinn"" wie er in der Tierwelt meist vorhanden ist, wie die Nahrungsaufnahme etwa.
 Natürlich ist diese Definition unzureichend. Böse ist nicht nur ausgeübte gewalt, sondern auch passives, sozusagen "ausgehecktes" Böses ist möglich - wie etwa, eine Stadt zu belagern und die Bewohner verhungern zu lassen. 
Böse sind meiner Ansicht nach nicht: natürlich auftretende Krankheiten, Unfälle, Töten im Tierreich... etc. Man könnte noch eine ganze Weile weitermachen und die Kategorie "Böse" erweitern. Doch spar ich mir das an dieser Stelle. Bin ja schließlich kein Wissenschaftler ;) Ich denke zudem, ein Mensch hat in sich ein Gespür, eine Intuition für das, was böse ist. Das muss man manchmal gar nicht formulieren.

Bosheit ist etwas rein Menschliches und ohne das von der Tierwelt abgekoppelte Bewusstsein des Menschen... nicht vorhanden?! Fragezeichen und Ausrufezeichen, weil ich eben an genau diesem Punkt nicht zu einem Schluss komme.
Was mich nun irritiert, ist, dass das "Böse" mit einem Fortschritt des Bewusstseins erst zutage tritt. Ich hatte immer so unbewusst im Hinterkopf, Bewusstseinserweiterung ist etwas positives, "gutes". Am grausamsten, bösesten ist jedoch die Gewalt, die unter vollem Bewusstsein ausgeübt wird. Und erst ein Bewusstsein wie das des Menschen, erschafft Gewaltphantasien.
Ich denke mir gerade: Wie weit kann so etwas gehen? Wenn jemand sich bewusst ist, dass im Grunde die Materielle Welt nur ein weiterer "Traum" oder eine Art vorübergehender Seins-Zustand ist, dann könnte er, ähnlich wie Charles Manson argumentieren, dass es ja halb so verwerflich ist, sich gegenseitig ins Jenseits zu befördern, denn so gesehen, wäre ein Tod in unserer Welt nicht mehrbedeutend als der Tod eines Spielecharakters in einem Computerspiel. Es geht ja danach weiter.

Ich frage mich: Welche Art von Bewusstsein schafft das Böse? Ist es womöglich ein zwar höheres Bewusstsein als das der Tiere, jedoch ein noch zu "niedriges", um zu begreifen, dass alles Leben die materielle Erscheinungsform eines zusammenhängenden Geistes ist, der sein Universum erschafft und mit sich selbst spielt? Alles ist Eins, ich bin du und du bist ich. Unser Geist ist der Eine, unsere Erscheinungsform verschieden. Würde man einem anderen Wesen im Lichte dieser Erkenntnis noch schaden können? Inwiefern würde dieser Geist es sich selbst übel nehmen, wenn eine seiner Erscheinungsformen eine andere tötet, aus welchem Grund auch immer? Ach herrje, schon wieder Fragen über Fragen und eine endgültige Antwort finde ich nicht...

Nicht zu viel denken, Freunde! Euer Narr.

Samstag, 9. Februar 2013

Indienreise, Teil 14 - "don't do it!"

Wo waren wir stehen geblieben? Achja,... stehengeblieben bin ich auf einer belebten Straße in New-Delhi und im Begriff, vom Teufel verführt zu werden...

Ein Inder nämlich quatscht mich an, als ich gerade ein Geschäft verlasse, in dem ich Tee als Geschenk für Freunde aus der Heimat gekauft habe. Er betreibe einen kleinen Souvenirladen, ob ich nicht etwas bei ihm kaufen wolle. No, thanks, sage ich und möchte schon weiter gehen, da vernehme ich aus seiner Richtung ein halb geflüstertes: "Haschisch?" "Good Kashmir Cream?" Ich bleibe kurz stehen und überlege. Eigentlich geht es mir gerade gut ohne Einfluss psychoaktiver Substanzen, sogar richtig gut - doch andererseits - lässt sich nicht jede gute Laune mittels eines kleinen Wundermittels noch bis ins unermessliche steigern? "You have some heroin?", frage ich. "Come to my shop."
Der Shop ist sehr klein und gleicht mehr einem engen Gang, einer Höhle, die sich wenige Quadratmeter in die einsgewordene Masse aus New-Delhi-Häusern gräbt. An der Wand hängen Jacken und Westen in schönen Naturfarben und allerlei Figuren, Schalen und Vasen stehen in kleinen Regalen, die dem Raum seinen ohnehin kaum vorhandenen Platz wegnehmen. Wie Dickicht, das einen schmalen Dschungel-Pfad zuwächst. Ich fühle mich beengt.
In was zwänge ich mich da nur wieder hinein, denke ich mir, was wird in diesen 4 Wänden geschehen - endet hier vielleicht meine Reise weil ich nun endgültig all mein Glücksguthaben aufgebraucht habe und in einer sehr nahen Zukunft ein Trupp Delhi-Polizisten hereingestürmt kommt um mich zu verhaften?
Der Shopbesitzer, der ungefähr in meinem Alter sein dürfte, versucht mir alles Mögliche aufzuschwatzen; nicht nur soll ich Figuren, Kleidung und good Kashmir-Cream kaufen, sondern auch noch einen Aufenthalt im Guesthouse seiner Familie, an einem ruhig gelegenen See in Kashmir buchen. Kashmir, da kommt doch diese teure Wolle her? Und anscheinend auch gutes Gebirgshaschisch. 
Inzwischen habe ich etwas Indien-Landkartenforschung betrieben, damit mir so ein Reinfall wie mein Manaliaufenthalt nicht ein weiteres Mal passiert. Ich weiß also, dass Kashmir noch weiter nördlich liegt als Manali, hoch droben in den Bergen des Himalaya, und denke an Schnee und Kälte. Es schüttelt mich. Ich bin unter Anderem nach Indien geflogen, um dem Winter in Europa zu entfliehen. Warum sollte ich mich also hier, 12 Stunden Flug von der kalten Heimat entfernt, so viel in schneebedeckten Bergen herumtreiben? Sicher ist es schön, im Himalaya zu wandern, doch das möchte ich vielleicht in einer separaten Reise, irgendwann anders machen und geeigneter ausgerüstet. Jetzt steht mir der Sinn nach Sommer, Sonne und... achja: Nach gutem Heroin.
Es ist gar nicht so leicht, dem Shoptypen klar zu machen, dass ich sein Guesthouse nicht buchen möchte. Was ich denn in Varanasi wolle, dort sei es doch um diese Zeit viel zu heiss, ich solle doch lieber in sein ruhiges Guesthouse am kühlen Bergsee kommen. Klar, für die Inder ist es eine willkommene Abwechslung, die Kühle der Berge aufzusuchen. Er kann oder will es einfach nicht verstehen, dass ich jetzt gen Osten
ziehen, auf meinem Weg Varanasi und Bodhgaya mitnehmen und mir die Sonne... aus dem Arsch scheinen lassen möchte.
Heroin habe er keines da, aber ein Fläschchen Opium-Tinktur. Nein, ich lasse mir keine braune Substanz mehr andrehen, die den Namen "Opium" trägt, egal welche Konsistenz sie auch haben mag. Ich möchte Heroin und will es auch testen, bevor ich es kaufe. Das sind meine Forderungen, die ihn dann schließlich - nachdem er mir doch fast bis an die Grenzen des Erträglichen seine braune Tinktur anzudrehen versucht - dazu veranlassen, seinen Bruder loszuschicken, um das "White", weißes Heroin mit besonders hohem Reinheitsgrad, zu holen. Ich muss etwas Geld mitgeben, lasse mich darauf ein und hoffe einfach, dass ich diesen Menschen vertrauen kann.
Während ich im Shop warte, macht mich eine Kleinigkeit allerdings eher misstrauisch: Auf dem Tisch sind einige Fotos von dem Guesthouse in Kashmir aufgeklebt. Eine kleine Inschrift auf Englisch, eingeritzt in die Kante des Tisches, an dem ich sitze, erregt plötzlich meine Aufmerksamkeit. Man sitzt an diesem Tisch dem Shopmenschen gegenüber. Auf dem Tisch die ganzen Fotos mit glücklichen Gesichtern von Reisegruppen; er hört nicht auf, davon zu erzählen, wie toll es dort ist, lässt mich dutzende Gästebucheinträge lesen, auf Englisch geschrieben, von Leuten, die begeistert erzählen, wie wunderbar es dort war - wieviel Spass sie hatten, oben in Kashmir in diesem Guesthouse. Das ganze klingt einfach zu übertrieben und da ist eben diese kleine Inschrift, die man von dem Sitzplatz aus, der für Kunden gedacht ist, lesen kann: "Don't do it!" steht da und zusätzlich ist ein kleiner Pfeil eingeritzt, der in Richtung der aufgeklebten Fotos auf dem Tisch zeigt. "Don't do it!", ist das einzige, was mir fortan durch den Kopf geht, während der Kashmirfanatiker mir gegenüber nicht müde wird, sein scheinbar überragendes Guesthouse zu loben.
Was hat dieser Mensch erlebt, der das in die Tischkante geritzt hat? Mir gehen verschiedene Versionen einer enttäuschenden oder gar schaurigen Kashmir-Reise eines jungen Touristen in meinem Alter durch den Kopf. Ich bekomme diese merkwürdige Art von Misstrauen, die ich so bisher nur bei indischen Händlern oder in der Junkie-Szene verspürt habe. Vertrauen oder nicht vertrauen? Das ist hier die Frage. Doch Geld anvertraut habe ich ihm zumindest schonmal. Sehnsüchtig warte ich auf den Bruder mit dem Heroin, der mich erlöst von diesem nervtötenden Kashmir-Geschwätz und den heuchlerischen (?) Guestbook-Einträgen, die ich mir einen nach dem anderen durchlesen soll.
Er ruft seinen Bruder an und sie reden irgendwas. Dann meint er zu mir, dass ich noch ein wenig warten müsse. Gut - ich stelle mir vor, wie der Bruder sich durch den dichten Neu-Delhi-Verkehr schwingt wie ein Tarzan und sehe es ein: Das kann dauern.
Währenddessen versuche ich, das Gespräch auf andere Themen zu lenken. Er erzählt mir, wie er Kunden aus Europa Drogen, eingearbeitet in die Schale von hohlen Figuren, zusendet. Hundertprozentig sicher sei das, und noch nieee wäre etwas schief gegangen. Du kennst den deutschen Zoll nicht, denke ich mir nur, freue mich aber insgeheim, dass ich mir nicht mehr die Kashmir-Lobpreisungen anhören muss, sondern er jetzt freudig prahlt, wie toll er Drogen verstecken kann.
Ich sehe mich derweil im Shop etwas um und entdecke eine echt schöne Weste. Sie gefällt mir sehr, doch leider ist sie auch relativ teuer für indische Verhältnisse. Ich spüre eine gewisse Gier, diese Jacke jetzt haben zu müssen, doch verkneife ich es mir. So viel Geld möchte ich einfach nicht ausgeben. Mir geht es darum, mit meinem doch recht begrenzten Guthaben möglichst lange im Land zu bleiben. Auch die Ausgaben für Haschisch, Heroin und Konsorten wachsen mir allmählich über den Kopf. Ich möchte nicht frühzeitig zurückfliegen, nur weil ich meine Gier nicht unter Kontrolle habe. Ein innerer Konflikt macht mir seit einiger Zeit zu schaffen: Sind die kleinen, hedonistischen Drogen-Eskapaden, die ich mir immer wieder leiste, es wert - lohnt es sich, dafür weniger andere Dinge machen oder kaufen zu können (Tempelbesichtigungen, die Geld kosten, Kleidung, Tücher, etc...)? 
Doch das kleine Teufelchen auf meiner rechten Schulter weiß meine Entscheidungen für die Drogen geschickt ins rechte Licht zu rücken: Ich habe doch schon ein paar Hosen und T-Shirts, und ein edles Patchwork-Wandtuch; der Rucksack ist eh schon voll, da passt ja gar nichts mehr rein und das mit den Tempelbesichtigungen: Habe ich wirklich Lust, in einer breiten Schlange von ferngesteuerten Oma-Touristen und Foto-Japanern mitzulaufen, um mir kurz das Taj Mahal anzusehen? Diesen Prunkbau, gegen den ich sowieso irgendetwas habe; weil er für mich ein Pseudo-Monument der Liebe ist, von einem reichen Herrscher errichtet, der sein Geld und die Arbeitskraft seiner Sklaven in die Fertigstellung dieses Gebäudes investierte, statt vielleicht einfach den hungernden Menschen auf der Straße zu helfen. Es kursieren ein paar Legenden, wie diese hier: "Angeblich wurde nach Vollendung des Bauwerks allen beteiligten Handwerkern eine Hand abgehackt und die Architekten hingerichtet, um andere Herrscher am Nachahmen zu hindern." (Auf Wikipedia gelesen)
Das klingt nicht nach Liebe.

Der Bruder betritt den Laden. Ich atme auf. Gespannt warte ich darauf, dass er das Heroin zückt. Und tatsächlich, er tut es! Ein kleines Plastiktütchen mit einem weißen, pudrigen Pulver mit leichtem Gelbstich. Ich schaue es mir an. Dann öffne ich das Tütchen und rieche daran. Ein säuerlicher Geruch steigt mir in die Nase, wie Essig. Hm, merkwürdig, solches Heroin habe ich noch nie gesehen. Es ähnelt dem weißen Zeug aus Goa, doch ist die Konsistenz anders. Und dieser Geruch... ich überlege kurz: Ich habe mal gelesen, dass in einem Herstellungsschritt von Heroin mit Essigsäureanhydrid gearbeitet wird. Also lasse ich den Geruch als positives Merkmal für meine Diagnose durchgehen. Als Nächstes folgt der persönliche Test: Ich möchte mir etwas von dem Pulver durch die Nase ziehen. Der Shoptypi ist von der Idee irgendwie nicht so angetan, er möchte es erst nicht. Es könnten ja ständig Leute reinkommen, es sei so gefährlich, das hier zu tun. Ja, klar, die letzte halbe Stunde, die ich hier gewartet habe, ist kein einziger Mensch hereingekommen und jetzt auf einmal kommen sie alle oder wie? Ich würde mich beeilen, sage ich, das ginge total schnell, no problem. Nein, es passt ihm nicht. Ich werde skeptisch. Haben sie mir hier irgendein Essig-Pulver angedreht, das mit Heroin nichts zu tun hat und wollen mich nun damit wegschicken? Ich setze mich aber schließlich durch, er genehmigt mir, eine Nase auf seinem Tisch zu ziehen. Ich schütte eine winzige Menge des Pulvers auf ein Blatt Papier, das ich über die Fotos auf den Tisch gelegt habe, drehe ein Zieh-Röhrchen und schiele währenddessen auf die Tischkante: "dont do it!" Auf meiner rechten Schulter pfeift jemand fröhlich vor sich hin und schielt in der Luft herum. Auf der linken schüttelt jemand einfach nur noch den Kopf. Schnell ist die Nase gelegt und gezogen.
Ich spüre sofort beim Ziehen, dass es etwas Psychoaktives ist. Es brennt aber sehr unangenehm. Vielleicht riecht es deshalb so stark nach Essig, weil der Herstellungsprozess nicht ganz abgeschlossen wurde. (Schnell, schnell machen und verkaufen...) Doch hergestellt wurde in ihm zweifelsfrei: Heroin.
Nach wenigen Minuten strahle ich über's ganze Gesicht. Mir ist so warm und alles ist herrlich. Ich bekomme Lust auf große Abenteuer, ich möchte sofort die ganze Welt erkunden!
Euphorisch kaufe ich mir die schöne Weste, ohne weiter über Geld nachzudenken.
Ach, es seien übrigens 2 Gramm und nicht eines, übersetzt der Shopmensch seinen Bruder. Ob ich denn bitte gleich beide kaufen könne? Denn der Bruder hätte sie auch bereits bezahlt. Ich begutachte den Beutel und bin unsicher: könnten 2 Gramm sein, aber eben auch nicht. Eine Waage gibt es nicht (oder vielleicht nur gerade jetzt, wo ich da bin, nicht). Aber angesichts der hervorragenden Qualität des "White" ist es mir grad egal, wieviel nun wirklich in dem Beutel ist. Es ist definitiv genug, um ein paar schönen Tagen noch zusätzlich die Krone aufzusetzen. So wie diesem Tag zum Beispiel! Ich bin von einer winzigen Nase unglaublich gut drauf. 
So etwas hatte ich nie zuvor. Also willige ich ein, ihnen den Preis für 2 Gramm zu zahlen, denn ich will das Zeug jetzt definitiv mitnehmen. Dazu müssen ich und mein lieber Kashmir-Freund noch zusammen zum nächsten ATM (Geldautomaten) fahren. Gut, machen wir das. 
Ich betrete die Straße und freue mich auf einmal tierisch, in Neu-Delhi zu sein. Der Lärm und die vielen Leute, die mich anquatschen, stören mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil, ich grinse freundlich zurück und bin auf einmal ein Meister des sympathisch-gekonnten Abwimmelns. Ich tauche völlig ein in die Atmosphäre dieser Stadt und fühle mich, als wäre ich nun ein Teil all diesen Treibens. Ein fest zugehöriger Teil. Kein Fremder mehr.


[Hinweis: In dieser Story konsumiert unser Protagonist mal wieder überaus leichtsinnig eine stark süchtig machende Substanz: Heroin. Auch wenn dieses eine schöne Wirkung hervorruft, können die Folgen fatal sein. Hier wird beschrieben, wie angenehm die Wirkung sein kann und alle Risiken werden außer Acht gelassen. Sie sind aber immer vorhanden und dieser Bericht soll nicht dazu animieren, sich ebenso naiv zu verhalten. Denkt immer an die Zukunft und an die Folgen eures Tuns!]

Sonntag, 3. Februar 2013

"Du Angsthase!"

Gerade eben ereignete sich auf der Straße vor meinem Haus, welche ich vom Fenster aus sehen kann, folgendes:
Ich machte besagtes Fenster auf, um mal eben kurz zu lüften (Argh, in diesem Moment fliegt mir hier mein Blättchen weg mit dem ich ne Kippe drehen wollt'. Ich machs Fenster wieder zu, moment... 

...so wieder da, sorry, ich hoffe ihr seid jetzt auch noch da. Klar seid ihr das, denn: ist das jetzt nicht gewissermaßen so etwas wie eine "geistige Zeitreise" gewesen? Ihr stellt euch das vor, wie ich es tue, doch in Wirklichkeit tat ich es bereits. Wenn ich ans Fenster gehe, um es zu schließen, dann dauert das für mich etwa 5 - 10 Sekunden (mit Aufstehen und allem drum und dran), ihr lest es in nicht mal 3...

...Ähm...

...hallo? Kanns sein, dass wir hier derbstens vom Thema abdriften?! Ja, hast recht, ich drifte vom Thema ab. Damit das nicht wieder vorkommt (zumindest nicht in diesem Post), trinke ich nun erstmal einen kräftigen Schluck Kaffee, von dem du gar nicht mitgekriegt hast, wie ich ihn während einer weiteren kleinen "Zeitreise" geholt habe!

Also...wo, wie, was?! Achja!

Vor meinem Haus, der kleine Junge und der andere kleine Junge! Was? Ja ja, ich gehe ja schon ins Detail: 
Es trug sich soeben zu, dass zwei winzige Kinder (vielleicht 5 oder 6) an meinem Haus auf dem Trottoir vorbeiliefen. (Ich mag es nicht, wenn jemand Fachbegriffe, von denen kaum einer ohne Googlehilfe weiß, wie sie geschrieben werden, in seinen Texten verwendet. Irgendwie ist es mir unsympathisch, denn dieser Ausdrucksweise wohnt eine gewisse Arroganz inne... so jedenfalls mein Gefühl. Warum zum Geier verwende also ich hier das französische Wort "Trottoir" für "Bürgersteig"? Bin ich arrogant? Oh nein :-( ! Hmm... es zeigt halt vielleicht einfach, wie paradox die Welt ist; und die Menschen, mit ihren Meinungen und Vorurteilen... die du doch alle der Katz' geben kannst! Hehe, diese Redensart wollte ich schon immer mal schreiben. Danke, liebes Universum für diese grandiose Gelegenheit.
Wie bitte? Es heisst eigentlich: "Das kannst du den Hasen geben"? Ach... is doch alles für die Katz ;-)

Mensch, was ist denn heut los? Schon wieder abseits... erstmal noch 'n Schluck Kaffee.

Jetzt liegt das Ereignis bereits so lange zurück, dass es gar nicht mehr wirklich "gerade eben" stattgefunden hat. Und ich mache hier so einen Wirbel um diesen Vorfall, der so... na ja, wie soll ich sagen, unspektakulär war, dass ihr vielleicht enttäuscht sein werdet, wenn ihr ihn letztendlich zu lesen bekommt.

Also... die beiden Jungs gingen mit ihrer Mutter (oder war's der Vater, hab gar nicht so genau hingeschaut; die Kinder entlockten mir all meine Aufmerksamkeit...hey! jetzt konzentrier dich aber mal! *Kaffee austrink*...) den Bürgersteig entlang.

Einer der Jungs sagte zu dem anderen laut: "Du Angsthase!" Das machte mich aufmerksam und ich schaute auf die Straße raus. Sie liefen weiter und ich dachte mir: Mensch, du blöder Typ, lass deinen Kumpel(?) in Ruhe; genau solche Vorwürfe, genau solche kurzen Aussprüche dringen in ein Kindergehirn ein, wie ein giftiger Pfeil und können lebenslang Spuren hinterlassen! Das dachte ich so und schaute den beiden nachdenklich hinterher.

Dann freute ich mich gewaltig - auch wenn es gewissermaßen eine Schadenfreude war - als der "Angsthase", der übrigens so ne Hasenmaske mit Hasenohren trug, dem anderen, der ihn Angsthase genannt hatte, in den Hintern trat und irgendetwas sagte, was ich leider nicht verstanden habe. Der andere trug eine Ziegenmaske. Die sah in etwa so aus:


Ne ne, Scherz. 

Jedenfalls habe ich mich gefreut, dass der Hasentyp sich das vom Ziegentyp (haben wir eigentlich schon Fasnacht oder Fasching oder Karneval oder wie das heisst?!) nicht hat gefallen lassen; denn ich denke, er hat seinen Kumpel (oder vielleicht war's der Bruder) wegen diesem "Kindervorwurf" getreten. 
Vielleicht hat mich das an eigene Erlebnisse aus der Kindheit erinnert, während denen ich mich so gefühlt habe, wie sich das Hasenkind gerade eben (äh, sorry, ich meine: vor einer halben Stunde ;-) ) gefühlt haben muss.

Vielleicht habe ich dieser kleinen Szene von der Straße jetzt aber auch einfach mal viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als ihr eigentlich gebührt?!

*Zigarette dreh*

*Beitrag veröffentlich*

Mittwoch, 30. Januar 2013

Neue Rubrik: Träume der Nacht

Ihr wollt wissen, was der Narr des Nachts so träumt? Lest es nach unter "Träume der Nacht"!

Träume der Nacht

"Wie ihr sicher wisst, ist es nicht nur möglich, in der physischen, also der materiellen Umgebung zu reisen, sondern auch ganz wo anders. Im Grunde genommen..." [weiterlesen]