Montag, 16. Januar 2012

Ussa hui und inna pfui

Den merkwürdigen Titel dieses Eintrags muss ich vielleicht kurz erklären: "Ussa hui und inna pfui" ist eine Redensart aus dem Allgäu und bedeutet in etwa so viel wie...ja genau, der Wolf im Schafspelz.
Sehr oft, wenn ich Nachrichten schaue und mitbekomme, was die Politiker, diese schreckliche Abwandlung der Menschlichen Spezies, mal wieder vor hat, denke ich mir einfach nur: Ussa hui und inna pfui! Sie gehen meiner Meinung nach sehr geschickt vor und zwar vielleicht so geschickt, dass ich machmal Zweifel habe, ob die Verschwörungsgedanken, die mir beim Nachrichtenschauen kommen, nicht einfach nur meine persönlichen Hirngespinnste sind. Aber ich liebe es, hirnzugespinsten. Und so spinnstete ich neulich folgendes:
Seit einiger Zeit rückt ein Thema nach und nach, schleichend in den Vordergrund: Die Sicherheitsverwahrung von Verbrechern, die als besonders gefährlich und rückfallgefährdet gelten. Kurz und knapp in meinen Worten gesagt: Sie versuchen jetzt, ein Gesetz anzupreisen, mittels dessen sie uns Menschen für immer, ich betone: für ein ganzes Leben - bis zum Tod - wegsperren können.

Das gibt es andernorts ja leider schon - oder besser gesagt - noch, und ich dachte eigentlich, dass Deutschland in dieser Hinsicht eher fortschrittlich ist. Doch es wird der gleiche Fehler fortgeführt, der in vielen Bereichen unsere Kultur befleckt: Symptome werden bekämpft, nicht die Ursache. Verbieten, wegsperren, am liebsten töten. Alles was sich nicht anpasst. Dabei ist das, woran man sich anpassen soll, die Ursache des Übels selbst. Diese kranke Leistungs- und Profitorientierte Lebensweise, die so viele egoistisch ausleben.

Klar, wenn sie zur Verherrlichung dieses Gesetzes, als Vorwand quasi, solche Fälle heranziehen, wo Kinderschänder und Vergewaltiger oder brutale Serienmörder immer wieder rückfällig geworden sind, dann schreien natürlich alle:" Hurra, her mit der Sicherheitsverwahrung! Wir müssen ja so grausame Angst haben vor den "nicht Belehrbaren"...
Aber... denkt noch einen Schritt weiter: Das Gesetz kann von den Richtern nach Belieben angewendet werden. Und bei dem Kurs, den unsere Welt fährt - Richtung totaler Überwachungsstaat, Richtung sozialer Unruhen überall - da kann es dann in einigen Jahren schonmal vorkommen, dass man sich selbst als "nicht belehrbarer Verbrecher" in lebenslanger Sicherheitsverwahrung wieder findet, etwa wegen "Nichtakzeptanz des Staatlichen Gedankenguts"... oder "wiederholtem Aufruf zur Revolution über Facebook". Letztendlich entscheidet EIN Richter. Über dich und dein Leben.

Hiermit verkünde ich, dass ich gegen die Sicherheitsverwahrung bin. Ich würde überhaupt erst niemanden einsperren. Das ist abartig!
Verbrechen entstehen durch die kranke Gesellschaft und erst wenn diese sich gewandelt hat, durch Arbeit mit Psychedelika zum Beispiel, würde man es gar nicht mehr nötig haben, jemanden einzusperren.

Jubelt einfach nicht zu früh und schaut euch genau an, was sie da als vermeintlich sinnvoll loben wollen und wozu man Gesetze noch verwenden kann. In den Medien klingt es immer, als wäre es zum Wohl des Volkes. Aber ich befürchte eben: Es ist zur Kontrolle des Volkes. Um den Superreichen ihren super-überwachten Superstaat zu gewährleisten. Super.

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