Neulich erzählten mir meine Eltern zum wiederholten Male von ihrer ersten und bisher einzigen Erfahrung mit „Magic Mushrooms“, die sie vor vielen Jahren auf Bali eingenommen hatten. Dabei wurde auch, wie es für Eltern so üblich ist, auf die Gefahr hingewiesen, man könne von solch einem Trip „nicht mehr zurück kommen“. Und sogleich fiel mir auf, wie ich von diesem Thema, dem Thema „Verrücktwerden“, doch gefesselt und fasziniert bin, welch großen und wichtigen Teil meiner Gedanken es einnimmt und welche Gefühle in mir aufkommen, wenn ich darüber nachdenke.
Es ist zumeist ein Gefühl, welches irgendwie der Wut oder aber auch Verachtung ähnelt. Zugleich ist es gewissermaßen ein Gefühl der Fassungslosigkeit und des Unverständnisses. Na, um nicht zu sehr in Metaphern abzurutschen: Ich checks einfach nich, warum ich immer wieder hören oder lesen muss, wie ahnungslos viele Menschen dem Wahnsinn gegenüberstehen.
Es ist sehr gut möglich, dass ich mich wiederhole, doch zu diesem Thema kann ich nicht genug beitragen…
So oft rätsele ich, zum Beispiel nach Amokläufen oder sonstigen aussergewöhnlichen Ereignissen, bei denen jemand als wahnsinnig bezeichnet wird, über das Unverständnis der Menschen – wie sie es nicht fassen können, dass andere Menschen durchdrehen. Wie sie verzweifelt nach den Ursachen suchen.
Im Grunde ist es doch so einfach: Das, was wir für normal halten, ist das Verrückte! Das, was wir „Wahnsinnig-werden“ nennen, bedeutet, sich dessen bewusst zu werden. Sich darüber bewusst zu werden, dass im Grunde etwas Anderes normal und natürlich ist. Etwas Anderes, als es der Großteil der Menschheit aus kulturbedingter Nachahmung auslebt.
Es ist nicht unbedingt etwas Angenehmeres. Es ist eben die Natur der Dinge. Und diese ist unberechenbar, undurchschaubar und vor allem kennt sie keine Regeln. Wenn eben diese Natur durchbricht, wenn sie in die Höhe geschossen kommt, wie ein unter Wasser gedrückter Heliumballon, dann wundern sich die Menschen, wie kraftvoll sie sich doch entfalten kann. Doch es wird schön fleissig weiter gedrückt, bzw unterdrückt, so dass es kein Wunder ist, wenn sich die Entladung dann teilweise sehr unangenehm gestaltet.
Wie ich auch in anderen Blogeinträgen schon schrieb: Wir kommen natürlich auf die Welt. Und sofort wird diese Natürlichkeit unterdrückt, sofort muss sie weichen, sofort muss sich der neue Geist anpassen, um mitleben zu können. Nicht alles ist schlecht, vieles, was die älteren Menschen, die schon länger auf dem planeten sind, lehren, dient ja vor allem dazu, zusammen leben zu können. Aber es sind durch die Anpassung, oder „falsche“ Erziehung, so viele wertvolle geistige, und empathische Eigenschaften verloren gegangen. Stichwort Thelepathie und solche sachen.
Warum bloss verstehen so viele nicht, dass dieser, der von den Erwachsenen übernommene Geisteszustand, diese Art zu denken, das Unnatürliche und wenn man den Begriff verwenden möchte, das „Kranke“ ist? Warum bloss nicht?
Also: Wenn man heutzutage verrückt wird, bedeutet dies im Wesentlichen eigentlich nur, dass einen die Erkenntnis heimsucht, in einer Welt zu leben, die von Verrückten bevölkert und regiert wird, die es verstehen, alle Nicht-verrückten als verrückt zu deklarieren und auszusondern.
Aus gegebenem Anlass und falls eine Behörde mitliest: Ich plane keinen Amoklauf! Es ist lediglich so, dass ich mich nicht wundere, wenn manche Menschen aufgrund der Unterdrückung vor Wut platzen. Die Natur lässt sich nicht lange einsperren. Und viele Menschen sind sich nicht bewusst darüber, dass wir alle Eins sind, so dass ein Ausbruch der Natürlichkeit sich leider in Hasstaten äussern kann.
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