Montag, 26. September 2011

Gedanken nach dem Aufstehen

Dieser Davis wurde ja hingerichtet. Ich fass es einfach nicht. Da protestiert die halbe Welt dagegen, Zeugen nehmen ihre Aussagen zurück und Leute wie der dämliche Gouverneur von Georgia bleiben stur. Letztendlich sind sie die wahren Mörder in diesem Prozess. Die Befürworter der Todesstrafe. Der Gouverneur, die Eltern des erschossenen Polizisten. Wie kann es für Letztere eine Genugtuung sein, wenn unter Umständen der Falsche hingerichtet wurde? Wahrscheinlich musste mal wieder ein Exempel statuiert werden.
Aber ihr habt ja nicht etwa geglaubt, dass wir uns gerade in rosigen Zeiten suhlen? Schon lange nicht mehr…
Alleine in den letzten hundert Jahren. Da war dieser eine Weltkrieg. Und der reicht nicht, die Leute brauchen einen zweiten, um ihre Phantasien ausleben zu können. Denn zum Menschsein gehört ja auch, brutal und gnadenlos sein. Oder etwa nicht?
Und dann schreien sie: Nie wieder Krieg! Ja klar, Leute, auf keinen Fall, ne? Jetzt ham wa’s geschafft, jetzt fallen wir auf nichts mehr rein!
Doch dann spinnen die Russen und die Amis. Denn die haben sich noch nicht im geringsten ausgetobt! Und erst die Chinesen!
Plötzlich gibt es überall den Fernseher und die Nachrichten. Die Leute sollen etwas Bestimmtes denken und Anderes nicht denken? Kein Problem, wir bringen die Nachrichten! Denn keiner Autorität wird mehr Vertrauen geschenkt, als den seriösen Nachrichtensprechern!
Und für die heute aufwachsenden Kinder sind der Fernseher und der schnell vertraute Nachrichtenmann nichts Neues, aufregendes mehr. Sie begegnen diesem Phänomen nicht als erwachsene, reflektierende Menschen. Für sie ist es von vornherein etwas Alltagsbegleitendes.
Sie können uns jetzt alles erzählen und die große Masse, die so darum bemüht ist, die Schule, die Uni, den Arbeitstag rumzukriegen, hat nicht mal mehr wenn sie wollte genug Zeit darüber nachzudenken. Den Wahrheitsanspuch der Nachrichten vielleicht in Frage zu stellen. Denn die Anforderungen in der Schul- und Arbeitswelt sind schon für die kleinsten so hoch.
Wie leicht das Volk auch heute noch zu mobilisieren ist, kann man hervorragend bei dem Experiment „Fußballweltmeisterschaft“ beobachten. Gib ihnen einen Anlass durch die Medien, durch das Fernsehen, durch den Führer, und sie werden folgen.
Die meisten.
Aber was erzähl ich euch…

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